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Definition: Fürsorgepflicht

Definition Fürsorgepflicht – Dafür tragen Sie die Verantwortung

Jennifer Jane Schmidt

10. Apr. 2025
Zwei menschliche Hände halten gemeinsam ein schwarzes Herz in ihrer Mitte und zeigen damit die Wichtigkeit ihrer unternehmerischen Fürsorgepflicht.

Wenn Sie zum ersten Mal auf den Begriff „Fürsorgepflicht“ gestoßen sind, haben Sie vielleicht zuerst an etwas sehr Persönliches und Menschliches gedacht: sich kümmern, aufmerksam zuhören, eine andere Person tatkräftig unterstützen. 

Damit lägen Sie auch nicht falsch, denn im Kern geht es genau darum: das Wohl anderer aktiv im Auge zu behalten und zu schützen. Doch die Fürsorgepflicht beschränkt sich keineswegs nur auf das Privatleben. Sie ist auch in der deutschen Gesetzgebung fest verankert und regelt offiziell, was es heißt, Verantwortung für andere zu übernehmen. 

Ob in der Familie, in Pflege- und Betreuungssituationen oder im beruflichen Kontext: Überall dort, wo Menschen füreinander Verantwortung tragen, gilt es, Schaden abzuwenden und das Wohlbefinden zu sichern.

Wofür die Fürsorgepflicht steht, was sie beinhaltet und warum sie für Unternehmen jeder Größe enorm wichtig ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist eine Fürsorgepflicht?

Die Fürsorgepflicht beschreibt die rechtliche Verpflichtung übergeordneter Instanzen, sämtliche zumutbaren Maßnahmen zu ergreifen, um das körperliche und seelische Wohl der ihnen anvertrauten Personen zu gewährleisten. 

Ob zwischen Eltern und Kindern, Lehrkräften und Schüler:innen oder betreuenden Personen und Pfleger:innen – in all diesen und ähnlichen Konstellationen sind die Verantwortlichen gesetzlich angehalten, geeignete Vorkehrungen zu treffen und Strukturen zu schaffen, die die Gesundheit und Sicherheit ihrer Schutzbefohlenen sicherstellen.

Im beruflichen Kontext wird die Fürsorgepflicht häufig auf den rein physischen Arbeitsschutz reduziert – etwa auf das Zurverfügungstellen von Schutzkleidung oder die Einhaltung bestimmter Sicherheitsstandards. 

Doch auch Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinflussen können, wie eine mögliche Arbeitsbelastung, ein respektvolles Miteinander sowie ein gutes Stressmanagement und Mobbingprävention gehören zum Kern der Fürsorgepflicht. 

Die Fürsorgepflicht ist damit ein ganzheitliches Konzept, das neben der Vermeidung gesundheitlicher und sicherheitstechnischer Risiken (z. B. Verletzungs- oder Lebensgefahr), vor allem auch das Ziel verfolgt, präventiv Gefahren entgegenzuwirken und ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende gesund und glücklich zusammenarbeiten können.

Welche gesetzlichen Grundlagen unterliegen der Fürsorgepflicht?

Die Fürsorgepflicht gründet in Deutschland auf einer Vielzahl von Gesetzen und Regelungen, die je nach Beziehungs- oder Tätigkeitsbereich unterschiedliche Schwerpunkte setzen. 

Als zentrale Grundlage gilt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Darin verpflichtet beispielsweise § 618 BGB Arbeitgeber dazu, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die Beschäftigte vor Gefahren für Gesundheit und Leben schützen. 

Sowohl das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) als auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) beleuchten die Fürsorgepflicht von Arbeitgeber auf verschiedene Weise. 

Während das BetrVG Mitbestimmungsrechte sichert und so ein Mitwirken der Beschäftigten bei der Gestaltung von Arbeitsbedingungen ermöglicht, verbietet das AGG Diskriminierung jeglicher Art und verpflichtet dazu, ein respektvolles und sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. 

Das ArbSchG wiederum konkretisiert die Pflichten im Bereich Unfallprävention und Gesundheitsschutz, indem es Arbeitgeber:innen dazu anhält, Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen und entsprechend umzusetzen.

Im Beamtenstatusgesetz (BeamtStG) sowie in den Landesbeamtengesetzen finden sich weitere Spezifikationen zur gesetzlichen Einhaltung der Fürsorgepflicht. Vorgesetzte sind dazu verpflichtet, für das Wohl der Beamt:innen zu sorgen. Bei Verletzungen dieser Vorgaben können das Bundesdisziplinargesetz (BDG) und die jeweiligen Landesdisziplinargesetze zum Tragen kommen.

In § 1626 ff. BGB wird die elterliche Sorge behandelt und Eltern damit auferlegt, für das Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Auch § 832 BGB knüpft daran an, indem es Personen, die die Aufsicht über andere übernommen haben – etwa Lehrkräfte – zur Verantwortung zieht, ihre Fürsorgepflicht zu erfüllen. 

Schulen obliegen ebenfalls der Pflicht, für die Sicherheit ihrer Schüler:innen zu sorgen und Risiken weitestgehend zu minimieren. Detaillierte Bestimmungen hierzu finden sich in den jeweiligen Schulgesetzen oder Verwaltungsvorschriften der Bundesländer. Das SGB VIII (Sozialgesetzbuch Achtes Buch – Kinder- und Jugendhilfe) legt insbesondere fest, bei welchen Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung das Jugendamt eingreifen muss.

Was passiert bei einem Verstoß gegen die Fürsorgepflicht?

Wird die Fürsorgepflicht vernachlässigt, schwindet das Vertrauen in die verantwortlichen Personen oder Institutionen. 

Ob es sich um Arbeitgeber, Eltern, Lehrkräfte, Vorgesetzte oder andere Betreuungspersonen handelt – wer in seinem oder ihrem Handeln dem Schutzauftrag widerspricht, löst Spannungen und Konflikte aus. Dies kann das Zusammenleben in Familien, Schulklassen oder Organisationen erheblich beeinträchtigen. 

Doch nicht nur das. Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung der Fürsorgepflicht können auch rechtliche Konsequenzen eintreten. Geschädigte Personen haben unter Umständen Anspruch auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld, wenn sie durch unzureichende Schutzmaßnahmen gesundheitliche oder materielle Schäden erleiden. In schwerwiegenden Fällen sind verwaltungsrechtliche oder sogar strafrechtliche Schritte denkbar, die neben Bußgeldern auch zu ernsteren Ermittlungen führen können. 

Im Arbeits- oder Dienstverhältnis können Vorgesetzte oder Institutionen unter Umständen dazu angehalten werden, interne Untersuchungen durchzuführen oder Disziplinarverfahren einzuleiten. Bei Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst können disziplinarrechtliche Schritte erfolgen (z. B. Maßnahmen nach dem Beamtenrecht). Auch Versicherungsfragen spielen in diesem Kontext eine Rolle. 

Arbeitgeber:innen, die ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen, müssen damit rechnen, dass Versicherungen – zum Beispiel Haftpflicht- oder Unfallversicherungen – Regressansprüche geltend machen, wenn sie zunächst für durch eine Pflichtverletzung entstandene Schäden aufgekommen sind. Dies kann nicht nur zu finanziellen Ansprüchen führen, sondern auch zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten und einem zusätzlichen Reputationsverlust. In Familien kann das Jugendamt im Rahmen seiner Schutzfunktion aktiv werden und Unterstützung bis hin zu Entziehungsmaßnahmen einleiten – sollte das Kindeswohl gefährdet sein.

Welche Kernbereiche deckt die Fürsorgepflicht ab?

Die Fürsorgepflicht erstreckt sich über mehrere Handlungsbereiche, die jeweils auf ihre Weise zur Schaffung eines sicheren, gesunden und wertschätzenden Umfelds beitragen.

Arbeitsschutz  

Im Mittelpunkt des Arbeitsschutzes stehen Maßnahmen, die Unfallrisiken minimieren und die Gesundheit der Mitarbeitenden bewahren. Dazu gehören beispielsweise eine ergonomische Arbeitsplatzausstattung, Brandschutz- und Fluchtrichtlinien sowie das Bereitstellen von persönlicher Schutzausrüstung. Unternehmen sind verpflichtet, Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und abzustellen.

Gesundheitsförderung  

Die Gesundheitsförderung deckt alles über den rein physischen Schutz ab. Dazu zählen Maßnahmen zur Stressreduktion, Work-Life-Balance und Prävention von psychischen Erkrankungen. Betriebssport, flexible Arbeitszeitmodelle, Anti-Stress-Trainings und Gesundheitschecks sind Beispiele für sinnvolle Angebote, um die mentale und körperliche Gesundheit der Mitarbeitenden oder Schüler:innen z. B. zu stärken.

Schutz vor Diskriminierung und Belästigung  

Mobbing, sexuelle Belästigung und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Religion, Hautfarbe oder Herkunft beeinträchtigen nicht nur das Zusammensein, sondern stellen auch massive Verletzungen der Persönlichkeitsrechte dar. Verantwortliche müssen präventiv handeln, indem etwa klare Richtlinien aufgestellt und Schulungen durchgeführt werden.

Datenschutz  

In Zeiten zunehmender Digitalisierung nimmt der Datenschutz einen besonders hohen Stellenwert in der Fürsorgepflicht ein. Unternehmen, Institutionen oder ähnliche Verantwortliche haben die Pflicht, persönliche Daten der Personen, die ihnen unterstellt sind, vor unbefugtem Zugriff zu schützen und die gesetzlichen Vorgaben, etwa nach der DSGVO, einzuhalten. Mitarbeitenden oder ähnliche Personen in ähnlichen Verhältnissen müssen darüber informiert werden, welche Daten zu welchem Zweck erhoben und verarbeitet werden.

Unterstützung bei beruflicher Entwicklung  

Die Unterstützung der beruflichen Entwicklung umfasst im Rahmen der Fürsorgepflicht zum Beispiel die Förderung durch Fort- und Weiterbildungen, das Angebot von Karriereplanungsgesprächen oder Mentoring-Programmen. Mitarbeitende, die sich gefördert und wertgeschätzt fühlen, sind oft motivierter und stärker an das Unternehmen gebunden.

Zwei blonde Frauen arbeiten gemeinsam mit ihren Laptops an einem Projekt und fühlen sich von der Fürsorgepflicht gut betreut.

Wie setze ich die Fürsorgepflicht in meinem Unternehmen um?

Im Folgenden finden Sie konkrete Tipps, die Ihrem Unternehmen helfen, der Fürsorgepflicht gerecht zu werden und zugleich ein positives Arbeitsklima zu schaffen.

1. Führen Sie regelmäßig eine Gefährdungsbeurteilung durch  

Ein systematischer Arbeitsschutz fängt bei der Gefährdungsbeurteilung an. Arbeitgeber sollten potenzielle Risiken am Arbeitsplatz ermitteln und dokumentieren. Hierzu gehören nicht nur physische Gefahren wie Stolperstellen oder Maschinen, sondern auch psychosoziale Risiken wie Überlastung oder Mobbing. Auf Grundlage dieser Analyse lassen sich präventive Maßnahmen treffen oder bereits bestehende Problemherde identifizieren und eliminieren.

2. Implementieren Sie Gesundheits- und Sicherheitsprogramme  

Angebote wie Betriebssport, Gesundheitschecks, Grippeschutzimpfungen oder Rückenschulungen haben sich in der Praxis bewährt. Durch solche Programme steigern Sie nicht nur die Gesundheit Ihrer Beschäftigten, sondern binden sie langfristig an Ihr Unternehmen. Parallel dazu steigt häufig die Produktivität, weil Fehlzeiten und krankheitsbedingte Ausfälle sinken.

3. Setzen Sie klare Richtlinien gegen Mobbing und Diskriminierung auf  

Halten Sie in Ihren Unternehmensgrundsätzen fest, dass jedwege Diskriminierung und Belästigung keinesfalls toleriert werden. Kommunizieren Sie diese Richtlinien aktiv in Mitarbeiterversammlungen oder in digitalen Handbüchern, und helfen Sie durch regelmäßige Schulungen den richtigen Umgang Ihrer Mitarbeitenden in solchen Fällen zu verstärken. Nur wenn Beschäftigte ihre Rechte und Pflichten kennen, können sie ein positives, respektvolles Miteinander leben und in Extremsituationen gefasst reagieren.

4. Stellen Sie den Datenschutz sicher  

Mitarbeiterdaten zum Gehalt, Gesundheitsinformationen oder persönliche Kontaktdaten sind besonders sensibel. Diese müssen nach den Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes und der DSGVO behandelt werden. Arbeitgeber sollten entsprechende organisatorische und technische Vorkehrungen treffen – etwa verschlüsselte Speichersysteme und klare Zugriffsberechtigungen – um den Schutz dieser Daten zu gewährleisten.

5. Fördern Sie Weiterbildungsmaßnahmen  

Weiterbildungen, Seminare oder E-Learning-Plattformen unterstreichen die Wertschätzung von Unternehmen gegenüber ihren Beschäftigten. Ein gezieltes Talent-Management, bei dem Stärken gefördert und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, motiviert die Mitarbeitenden und stärkt ihre Bindung an das Unternehmen. Langfristige Karriereaussichten sind ein wesentlicher Baustein, um Mitarbeitende zu halten.

Wie greift die Fürsorgepflicht bei flexiblen Arbeitsmodellen?

Immer mehr Unternehmen setzen auf moderne Konzepte wie Homeoffice, hybride Arbeitsmodelle oder das ortsunabhängige Arbeiten und stehen damit vor neuen Anforderungen in der Erfüllung ihrer Fürsorgepflicht. Umso wichtiger ist es, zu klären, wie sich diese in einer solch flexiblen und von stetigem Wandel geprägten Arbeitswelt effektiv umsetzen lässt. 

Im Homeoffice sollten Arbeitgeber gewährleisten, dass Mitarbeitende auch in den eigenen vier Wänden ergonomisch und technisch optimal ausgestattet sind. Klare Arbeitszeiten und regelmäßige Check-ins helfen dabei, Überbelastung vorzubeugen und eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu fördern. Verbindliche Absprachen, die klar regeln, wann Beschäftigte erreichbar sind und wann nicht, schaffen eine zeitliche Eingrenzung und verringern damit mögliche Stressfaktoren. 

Auch die Datensicherheit spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Gerade außerhalb klassischer Büroräume müssen sensible Geschäftsinformationen und persönliche Daten effektiv geschützt werden – zum Beispiel durch VPN-Verbindungen oder verbindliche Richtlinien im Umgang mit Unternehmensdaten.

Letztlich gilt: Arbeitgeber.innen sollten moderne Arbeitsmodelle im Rahmen der Fürsorgepflicht bewusst ernster nehmen – jeglicher Skepsis zum Trotz. 

Mitarbeitende, die sich in ihrer Persönlichkeit und ihren Bedürfnissen ernst genommen fühlen, zeigen oft ein höheres Engagement. Auf diese Weise leistet die flexible Gestaltung von Arbeitsort und -zeit einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Fürsorgepflicht und stärkt zugleich eine zukunftsorientierte Unternehmenskultur.

Gerade im Bereich Geschäftsreisemanagement stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihrer Fürsorgepflicht gegenüber Mitarbeitenden gezielt und lückenlos nachzukommen. 

Navan bietet hierfür eine integrierte Lösung, die sämtliche Prozesse für sicheres und effizientes Reisen abdeckt. Echtzeitinformationen in einem übersichtlichen Dashboard zu Aufenthaltsorten, aktuellen Ereignissen und Reisezielen sorgen dafür, dass Mitarbeitende umgehend über mögliche Risiken im Bilde sind, sodass das Unternehmen bei Bedarf schnell reagieren kann.

Ein rund um die Uhr erreichbarer Support-Service gewährleistet zudem, dass bei unerwarteten Problemen oder dringenden Fragen sofort kompetente Hilfe zur Verfügung steht.

Die automatische Integration firmenspezifischer Reiserichtlinien in sämtliche Buchungsprozesse stellt sicher, dass Mitarbeitende nur die Optionen wählen können, die den Vorgaben entsprechen. So können bestimmte Zielorte oder bestimmte Hotels gesperrt werden, wenn sie die Sicherheits- oder Komfortkriterien des Unternehmens nicht erfüllen.

Gleichzeitig unterstützt Navan die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen: Sicherheitsrelevante Daten zur Reisekostenabrechnung werden automatisch erfasst und zentral bereitgestellt. Zu diesen Daten gehören beispielsweise Angaben zu persönlichen Informationen wie Name, Anschrift und Geburtsdatum, Finanzdaten wie Kreditkarteninformationen und Bankverbindungen sowie Daten zu Reiseverläufen und Abrechnungsbelegen.

Diese Kombination aus lückenlosem Sicherheitskonzept, rechtssicherer Dokumentation, hoher Nutzerfreundlichkeit und zuverlässigem 24/7-Support versetzt Unternehmen in die Lage, ihrer Fürsorgepflicht nachhaltig und effektiv gerecht zu werden.

„Ich habe meinen Feierabend zurück und muss keine 12-Stunden-Tage mehr arbeiten. Es gibt nicht viele Probleme zu lösen – die Zahl ist von 30 Anliegen pro Woche auf maximal drei gesunken. Jetzt kann ich mich auf meine Hauptaufgaben konzentrieren, zu denen die Einhaltung unserer Fürsorgepflichten, Kosteneinsparungen und andere strategische Themen gehören.” 

– Rob Chapman, Global Head of Security and Corporate Travel bei Paysafe


FAQ

Welche Konsequenzen drohen Arbeitgeber bei Verletzung der Fürsorgepflicht?  

Bei Verstößen gegen die Fürsorgepflicht drohen dem Arbeitgeber rechtliche Schritte, die von Schadensersatzforderungen über Bußgelder bis hin zu Strafverfahren reichen können. Darüber hinaus kann eine Verletzung der Fürsorgepflicht zu Motivationsverlust bei den Beschäftigten und branchenweitem Reputationsschäden führen.

Wie können Mitarbeitende überprüfen, ob ihr Arbeitgeber die Fürsorgepflicht erfüllt?  

Angestellte sollten darauf achten, ob Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt werden und ob es konkrete Schutzmaßnahmen bei physischen und psychischen Risiken gibt. Auch das Vorhandensein klarer Richtlinien zu Diskriminierung, Mobbing und Datenschutz zeigt, ob ein Unternehmen seine Verantwortung ernst nimmt.

Inwiefern betrifft die Fürsorgepflicht auch psychische Belastungen am Arbeitsplatz?  

Psychische Belastungen fallen ausdrücklich unter die Fürsorgepflicht. Verantwortliche müssen Maßnahmen zur Prävention von Stress, Burnout und Mobbing ergreifen. Dazu gehören u. a. ein ausgeglichenes Arbeitsvolumen, angemessene Pausenzeiten und funktionierende Kommunikationsstrukturen.

Gibt es Unterschiede in der Fürsorgepflicht zwischen kleinen und großen Unternehmen?  

Grundsätzlich gilt die Fürsorgepflicht gleichermaßen für Unternehmen jeder Größe. Jedoch unterscheiden sich die konkreten Umsetzungsschritte. Während größere Firmen oft eigene Abteilungen für Arbeitsschutz und Personalwesen unterhalten, können kleinere Betriebe externe Dienstleister oder Beratungsangebote nutzen.

Wie können Unternehmen die Einhaltung der Fürsorgepflicht dokumentieren?  

Die Dokumentation erfolgt meist durch Protokolle von Gefährdungsbeurteilungen, Schulungsnachweisen, Betriebsvereinbarungen und Personalakten. Wichtig ist, diese Unterlagen regelmäßig zu aktualisieren, damit bei Prüfungen oder Unfällen der Nachweis zur Einhaltung der Fürsorgepflicht vorliegt.


Fazit

Die Fürsorgepflicht ist weit mehr als ein rein rechtlicher Begriff. Sie bedeutet, dass Personen oder Institutionen, die Verantwortung für andere tragen, alle zumutbaren Maßnahmen ergreifen, um deren körperliches sowie seelisches Wohlbefinden zu sichern.

In Unternehmen spielt die Fürsorgepflicht eine zentrale Rolle. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, sowohl den physischen Arbeitsschutz als auch die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden in den Fokus zu wahren. 

Dazu zählen regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, klare Richtlinien gegen Mobbing und Diskriminierung sowie der Schutz von persönlichen Daten. In Zeiten flexibler Arbeitsmodelle ist es wichtiger denn je, mit passgenauen Konzepten und verbindlichen Regelungen sicherzustellen, dass Mitarbeitende sich auf eine unterstützende und vertrauensvolle Arbeitsumgebung verlassen können.

Navan setzt hier auf eine umfassende und zugleich komfortable Lösung für die Einhaltung der Fürsorgepflicht im Travel Management. Eine intelligente Plattform bündelt sämtliche Reisedaten, warnt in Echtzeit vor potenziellen Risiken und ermöglicht den schnellen Kontakt zu einem 24/7-Support. Diese Kombination aus Verlässlichkeit, Transparenz und Sicherheitsmanagement stellt sicher, dass Unternehmen ihren Fürsorgepflichten jederzeit gerecht werden – ohne Abstriche bei Effizienz und Komfort.



Diese Inhalte dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Sie spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten von Navan wider und sollten nicht als Rechts-, Steuer-, Sozialleistungs-, Finanz-, Buchhaltungs- oder sonstige Beratung angesehen werden. Wenn Sie eine spezifische Beratung für Ihr Unternehmen benötigen, wenden Sie sich bitte an Fachkräfte des jeweiligen Gebiets, da sich die Regeln und Vorschriften häufig ändern.

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